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Wie kann man Menschen während der Hausisolation unterstützen |
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Grundsätze für die Organisation von Hilfe
Das Bedeutendste, was die Bevölkerung tun kann, um eine rasante Verbreitung des Virus und die damit einhergehende Sterblichkeitsrate zu reduzieren, ist, engen Kontakt zu vermeiden (2 Meter Abstand in geschlossenen Räumen, 1 Meter im Freien), von zu Hause aus zu arbeiten und die Isolation zu Hause zu praktizieren. Personen, die zu Risikogruppen gehören (älter als 60 Jahre und/oder an chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf- und Herzerkrankungen, hohem oder niedrigem Blutdruck, Diabetes, Lungen- oder Immunsystemkrankheiten leidend), sollten ihre Wohnung nicht verlassen. Personen, die erst kürzlich gereist sind und/oder bei denen Symptome auftreten, und denen geraten oder angeordnet wird, sich in Isolation zu begeben, müssen unbedingt zu Hause bleiben und Kontakt mit anderen vermeiden. An vielen Orten sollten alle diejenigen, die nicht wirklich dringend zur Arbeit gehen müssen, zu Hause bleiben und nur die notwendigsten Einkäufe erledigen, wenn Ausgangsbeschränkungen und/oder -sperrmaßnahmen durch die Behörden eingeführt werden. Dadurch verringern wir das Risiko einer weiteren erheblichen Ausbreitung.
Häusliche Isolation schafft jedoch erhebliche Hindernisse für die Sicherstellung der regelmäßigen Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten, Sanitär- und Pflegeartikeln und anderen Verbrauchsgütern sowie für die Erledigung von Routineaufgaben wie Müllabfuhr oder der Gang zum Briefkasten. Isolation bedeutet eine radikale Umgehung der Art und Weise, wie diejenigen, die in Isolation leben, ihr tägliches Leben organisieren. Und die Bedingungen der Isolation können zu Orientierungslosigkeit, mangelnden sozialen Kontakten und emotionalen Schwierigkeiten führen.
Wenn Du nicht Teil der Risikogruppe bist und in einer Gruppe oder als Einzelperson in der Unterstützung von Familienmitgliedern, Freunden, Nachbarn, oder Fremden aktiv werden werden möchtest, dann sind hier ein paar Szenarien, die Du in Betracht ziehen kannst, um die Art deiner Unterstützung zu planen.
Teile mit, dass Du Hilfe anbietest
Du kannst sie über Dein Unterstützungsangebot informieren, indem du einen Zettel am Eingang des Gebäudes aushängst, in dem sie wohnen - oder Du hinterlässt einen Zettel unter oder neben ihrer Tür, oder rufst sie an. Du kannst es natürlich auch über soziale Medien oder auf einer Webseite bekannt machen - gehe aber eher davon aus, dass ältere Menschen vielleicht nicht unbedingt mit dem Internet vertraut sind... Papier und Telefon sind hier sicher die zuverlässigeren Kommunikationsmittel. Hinterlasse eine Telefonnummer als Kontakt und grundlegende Informationen über Dich oder Deine Gruppe von Freiwilligen, um erstes Vertrauen aufzubauen. Lass sie in Deiner Notiz wissen, dass Du ihnen auch Hilfe anbietest, falls sie möglicherweise selbst keine Hilfe benötigen, damit sie dies auch an ihre möglicherweise hilfebedürftigen Freunde und Familienmitglieder weiter geben können.
Deine erste Notiz kann zum Beispiel sehr einfach sein:
Liebe Nachbarn,
Wenn Sie Hilfe bei der Beschaffung von Lebensmitteln und medizinischer Versorgung, beim Abholen der Post oder beim Gassigehen mit Ihrem Hund benötigen, rufen Sie uns bitte an unter
[Deine Telefonnummer hier]
und wir erledigen diese Besorgungen für Sie, wobei wir alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen treffen, um Sie nicht einem erhöhten Ansteckungsrisiko auszusetzen.
Bleiben Sie zu Hause und bleiben Sie gesund, und zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren - wir sind hier, um Ihnen zu helfen,
[Beschreibe kurz, wer Du bist und wie Du heißt, z.B. "Nachbar aus dem Erdgeschoss", "Nachbarschaftsgruppe für gegenseitige Hilfe"]
Was man bei der Vermittlung von Hilfeleistungen beachten sollte
Achte bei der Vermittlung von Hilfe insbesondere auf folgende Punkte:
- Bespreche mit der in häuslicher Isolation befindlichen Person die Richtlinien zur häuslichen Isolation, Unterstützung für Risikogruppen und ähnliche offizielle Anleitungen, um festzustellen, was die Person tun muss, um ihr tägliches Leben während einer längeren häuslichen Isolation zu organisieren, und was sie benötigt, um es auf diese Weise zu organisieren. Folgende beispielhafte Richtlinien und Anleitungen können hierzu hilfreich sein.
- Welche Vorkehrungen sind dringend nötig? Kann man die nötigen Dinge online bestellen und sich liefern lassen, oder ist es besser, die Vorräte selbst oder durch Nachbarschaftshilfe zu besorgen?
- Hat die Person alle Medikamente, die sie benötigt? Benötigt sie ein Rezept? Kann die Person ihre Medikamente selbst in der Apotheke abholen, oder benötigt sie Unterstützung? Hat die Person Seife und Desinfektionsmittel vorrätig und evtl. Zugang zu Atemschutzmasken, sofern medizinisch notwendig? Ist ein Fieber-Thermometer sowie Fieber- und Hustenmittel vorrätig?
- Ist die Person in der Lage, selbst eine Mahlzeit zuzubereiten oder braucht sie Hilfe? Kannst Du ihr eine Mahlzeit zubereiten? Oder kannst Du alternativ dabei helfen, stattdessen Lebensmittel aus einer Suppen- oder Solidaritätsküche liefern zu lassen?
- Kannst Du ihren Müll für sie 'rausbringen und/oder die Post abholen?
- Hat die Person ein Haustier? Sollte mit dem Haustier spazieren gegangen werden?
- Hat die Person finanzielle Möglichkeiten, sich zu versorgen? Hat sie Bargeld zuhause? Kann sie online bezahlen? Hat sie eine Vertrauensperson, die für sie Bargeld abheben kann? Benötigt die Person finanzielle Unterstützung?
- Um die Bewegung außerhalb der eigenen vier Wände zu minimieren, kann es ratsam sein, gleich für mehrere Tage zu planen und entsprechende Besorgungen zu machen.
Was bei der Lieferung von Lebensmitteln und anderen Gütern zu beachten ist
Beachte bei der Lieferung auch Folgendes:
- Vermeide engen Kontakt (2 Meter im geschlossenen Raum und 1 Meter in der Umgebungsluft, und halte die Wechselwirkung kurz), um die Übertragung des Virus über die Luft zu verhindern.
- Es ist am besten, zu überbringende Dinge an der Haustür abzulegen, damit die in Isolation befindliche Person diese von dort aufnehmen und in die Wohnung transportieren kann, sobald sich die Lieferantin / der Lieferant mind. 1 Meter vom Übergabeort entfernt hat.
- Das Gleiche gilt auch für die Übergabe von Müll oder allem, was aus der Wohnung nach draußen gebracht werden soll.
- Kann man direkten sozialen Kontakt nicht vermeiden, dann sollte die in der Isolation befindliche Person eine Atemschutzmaske tragen. Sollten im konkreten Fall keine medizinisch zertifizierte Lösung vorhanden sein, kann unter Umständen in Erwägung gezogen werden, sich selbst Masken herzustellen - eine Möglichkeit, die zumindest eine nominelle Verbesserung im Vergleich zu keiner Maske darstellt, wird in diesem Artikel beschrieben.
- Gehe vorsichtig mit zu übergebenden Gegenständen um, um die Übertragung des Virus mittels Oberflächen zu vermeiden. Benutze Einweghandschuhe für die Handhabung sowohl von durch dich zu liefernde Gegenstände als auch abzuholende Dinge.
Was zu beachten ist, wenn man mit einer in häuslicher Isolation befindlichen Person zusammenlebt
... tbc ...